Die Aufgabe des Kriseninterventionsdienstes (KID) besteht vor allem in der Betreuung von Menschen, die aufgrund eines für sie belastenden Erlebnisses aus der Normalität ihres Lebens herausgerissen werden und sich in einer akuten psychischen Ausnahmesituation befinden. Derart betroffene Menschen bedürfen einer kurzfristigen Begleitung, da sie häufig nicht auf ein unterstützendes soziales Umfeld zurückgreifen können.

Die Mitarbeiter des KID stehen den Betroffenen unterstützend zur Seite. Ihr Ziel ist es, den Betroffenen zu stabilisieren und dabei zu helfen, selbst mit ihrer momentanen Situation zurechtzukommen. Unsere Betreuung überbrückt die Zeit, bis dies erreicht ist und/oder Familienmitglieder, Freunde etc. eingebunden werden können. Wenn nötig, wird eine nachsorgende psychologische Betreuung vermittelt. Die Mitarbeit im KID ist ehrenamtlich. Für die Betroffenen entstehen keine Kosten.

Der KID kann zu verschiedensten Situationen angefordert werden. In den meisten Fällen handelt es sich um das Ableben eines Angehörigen.

Wir betreuen Menschen, die unterschiedlichste Schicksalsschläge durchleben.
Dies umfasst Ereignisse wie

• Betreuung von Angehörigen
• nach einem plötzlichen Todesfall
• nach Suizid
• nach plötzlichem Kindstod (SIDS)
• bei laufender kritischer Reanimation
• bei der Suche nach vermissten Personen
• bei der Identifizierung verstorbener Menschen
• Überbringen von Todesnachrichten gemeinsam mit der Polizei
• Großschadensereignisse (MANV: Massenanfall von Verletzten)
• Suizidabsichten von Betroffenen oder Angehörigen (mit Arzt und ggf. Polizei)
• Begleitung von Opfern, Zeugen/Angehörigen nach Gewaltverbrechen
• Begleitung von Unfall-Verursachern (z. B. Fahrzeugführer)

In der Regel wird ein KID-Team gebildet. Es setzt sich aus zwei Mitarbeitenden zusammen. Dabei kommen grundsätzlich nur geschulte Kriseninterventionshelfende zum Einsatz. Die Alarmierung erfolgt durch die örtliche Rettungsleitstelle.